Usability Testing mobiler Szenarien als Sekundärtask

Wird eine Applikation auf einem Smartphone unterwegs benutzt, so muss der User seine kognitiven Ressourcen auf das Benutzen der Applikation und das Ausführen eines primären Tasks (z.B. Gehen) aufteilen. Einerseits entsprechen klassische Usabilitytests im Labor nicht dem hier betrachteten Einsatzszenario, andererseits können die den Test beeinflussenden Faktoren in Feldstudien nur schwer gemessen und kaum gesteuert werden.

Im Paper stellen wir eine Testmethode vor, welche die geforderten Anforderungen erfüllt. Mit einem Autorennspiel wird ein steuerbarer Haupttask generiert und während dessen vom User die mobile Applikation bedient. Anschließend werden die Dauer und Anzahl der „Interaction-Units“ ausgewertet. Durch den Vergleich der Daten eines Referenztests (Benutzen der Applikation als primären Task) und dem anschließenden simulatorbasierten Test (Benutzen der Applikation als sekundären Task) gewannen wir Schlüsselfaktoren, anhand derer Aussagen über Probleme möglich sind, die nur beim Benutzen der Applikation in Szenarien mit Ablenkung auftreten.

Zur Evaluierung unserer Methode und des Hardware-Setups führten wir eine Test-Serie durch. Erste Resultate dieser Tests zeigen, dass State Inspections ein gravierendes Problem sind. Aufgrund von Wartezeiten muss der User den Status der Applikation überwachen, in dem er immer wieder zum Smartphone sieht. State Inspections sind ein vermeidbarer Fall mobiler Usability Probleme.

AutorInnen

Kerstin Blumenstein, FH St. Pölten
Grischa Schmiedl, FH St. Pölten