Aufrüstung der Frequenzen – Medientheoretische Überlegungen zu Soundkunst, Military-Entertainment-Komplex und Freizeitindustrie

„Aufrüstung der Frequenzen“ analysiert das Verhältnis von akustischer Kriegsführung und avancierter Soundkunst hinsichtlich einer aktuellen Standortbestimmung von medialer Rezeption im öffentlichen Raum. Ausgehend von „Sonic Warfare: Sound, Affect and the Ecology of Fear“ von Steve Goodman (MIT Press, 2010), werden Überlegungen angestellt zur Verschaltung von militärischen Technologien und deren Ikonografien, der zunehmend „militarisierten“ Freizeitindustrie vor dem Hintergrund des Military-Entertainment-Komplexes, der Nutzung von Sound als Abschreckung und zu neuen Möglichkeiten für die Soundkunst. Diese „Ökologie der Angst“, besonders nach 9/11 virulent geworden, kann als Praxis verstanden werden, den öffentlichen Raum sukzessiv audiovisuell zu kartografieren. Ähnlich wie beim Military-Entertainment-Komplex, gestalten sich hierbei die Trennlinien zwischen Sicherheitsbedürfnis und Kontrolle als immer diffuser.

Fragestellungen für „Aufrüstung der Frequenzen“ sind demnach:

  • Was ist der Military-Entertainment-Komplex und wie interagiert er mit medientheoretischen Fragestellungen?
  • Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat die staatliche Nutzung von Akustik? Wie transformiert sich dadurch der öffentliche Raum?
  • Wo finden sich Zusammenhänge zwischen Sound-Applikationen des öffentlichen Raums (Erdbebenforschung, LFA-Sonar, Flughäfen, urbane Lärmreduktion, …) und künstlerischen Interventionen/medialen Inszenierungen?

Autoren

Heinrich Deisl