Sprechen über Forschung – Deutschsprachige TV -Formate der Wissen(schaft)skommunikation

Das Forschungsvorhaben „New Visions of Emerging Technologies“ (NeVisET) gliedert sich in eine vergleichende Analyse von Wissens- und Wissenschaftssendungen und eine, hier nicht näher ausgeführte, prototypische Entwicklung und Umsetzung (Broadcastpilot) eines audiovisuellen Medienformates der Wissenschafts- und Technologiekommunikation für ein junges Zielpublikum. Besondere Beachtung finden Genderaspekte. Sowohl in der Analyse, als auch bei der Entwicklung und Produktion des Formats, werden explizit und implizit gendersensible Vorgehensweisen beachtet.

In der vergleichenden Analyse wurden 30 aktuelle Formate von 15 TV-Sendern im deutschsprachigen Raum berücksichtigt. Aus dem Archiv des Österreichischen Rundfunks wurden 26 in den Jahren 1950 bis 2009 als Wissenschaftssendungen identifizierte Wissenschaftsformate erfasst. Neben einer Auswertung von Aktualität, Alltagsreferenz und Umsetzung der Themen, finden strukturelle und gestalterische Elemente wie Darstellungsformen, Sichtbarkeit der Produktionsprozesse und Interaktivität nähere Betrachtung. Besonders beachtet werden Genderaspekte in Moderation und Off-Text, sowie bei der Auswahl der ExpertInnen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Akzeptanz der Art der Dargestellung und Themen bei der jugendlichen Zielgruppe.

Kernfragen von NeVisET sind:

  • Welche als Wissen/schaft/sformate deklarierte TV Sendungen sind in Österreich aktuell empfangbar?
  • Wie wird Forschung in Wissens- und Wissenschaftssendungen kommuniziert?
  • Welche Inhalte wollen junge ZuseherInnen in der Berichterstattung über Wissenschaft und Forschung sehen?
  • Welche Darstellungsformen lassen sich in Wissenschaftsmagazinen und Wissenssendungen feststellen?
  • Wie wird ein junges Publikum mit wissenschaftlichen Themen angesprochen?
  • Welche Ideen sind geeignet, den Spagat zwischen Qualitätswissenschaftsjournalismus und veränderten Erwartungen (Quotendruck) zu meistern?
  • Wie können Gender-Klischees in der Produktion durchbrochen werden, ohne moralisierend zu wirken?

Die vorliegende Publikation wurde – mit Ausnahme der Auswertungen zu Sounddesigns (4.6) und zu Genderaspekten (4.8.), sowie der Zusammenfassung für diese Bereiche – durch die Arbeit der Erstautorin als Key Researcherin des Forschungsprojekt NeVisET und als von ihr eingereichtes PH.D. Projekt verfasst.

Autoren

Rosa von Suess, Barbara Neunteufel, Astrid Drechsler, Michael Jaksche & Hannes Raffaseder
Fachhochschule St. Pölten GmbH, Institut für Medienproduktion