Grooving Factory: Engpassanalyse in der Produktionslogistik

Ziel der Forschung ist die Entwicklung einer auf Auditory Display beruhenden Methode zur Analyse von Engpässen im Produktionsablauf und deren systemweiten Auswirkungen. Parameter aus Plan- und Rückmeldedaten, wie z.B. Durchlaufzeit, Rüstzeit und Losgröße der Aufträge oder Bestand und Kapazität der Arbeitssysteme werden sonifiziert und miteinander in Beziehung gesetzt. Die Komplexität der zu analysierenden Daten steigt dabei mit der Anzahl an Arbeitssystemen und Produktvarianten. Im Vergleich zu herkömmlichen Analyseverfahren in der Produktionslogistik, die vorwiegend auf über einen gewählten Beobachtungszeitraum zeitlich dekorrelierten statistischen Werten beruhen, erhält eine Sonifizierung die zeitlichen Korrelationen der Datenstruktur und legt so die Forschungshypothese nahe, dass sich die Auswirkungen individueller Ereignisse (wie zum Beispiel Reihenfolgevertauschungen an den Arbeitssystemen) auf den Gesamtablauf eher verfolgen lassen als dies bisher möglich war. In dem vorliegenden Forschungsabschnitt konnten kapazitive Engpass-Arbeitssysteme im Produktionsablauf einer Leiterplatten-Manufaktur identifiziert werden. Außerdem legten die akustischen Ergebnisse eine Überprüfung der werkseitigen Angaben zu Arbeitsinhalten und Systemkapazitäten nahe.

Autoren

Michael Iber & Katja Windt
Jacobs University Bremen gGmbH, School of Engineering and Science, Workgroup Global Production Logistics